Die nun dritte Übung zum Thema "Menschenrettung aus PKW" fand am Montag Abend am ehemaligen Bauhof in Katzelsdorf statt. Wie schon letzten Montag, übten wir gemeinsam mit der Feuerwehr Wilfersdorf, um einen wertvollen Erfahrungsaustausch zu erzielen.
Gruppenkommandant Lukas Krippl, welcher zuvor als Teilnehmer der "Rescue Days" in Deutschland viele neue Techniken erlernt hatte, bereitete gemeinsam mit Kommandant-Stellvertreter Daniel Neumeister (FF Wilfersdorf) die Fahrzeuge vor, und arbeitete die Schulungen aus.
Jeweils eines der zwei Fahrzeuge pro Übungstag wurde auf das Dach gedreht, und mit dem Heck auf einem Beton-Poller, der den Feuerwehren dankenswerterweiße von der Fa. Gnant zur Verfügung gestellt wurde, aufgelegt. Dies simuliert den Fall, dass ein Fahrzeug nach einem Verkehrsunfall zum Beispiel auf einer Leitplanke aufliegt.
Eine Rettungsöffnung durch den Kofferraum konnte mithilfe einiger Tipps und neuer Ideen rasch umgesetzt werden - zuvor musste das Fahrzeug gegen Wackeln und Abrutschen gesichert werden. Hierzu fanden das Stab-Fast System der Fa. Weber, sowie einige Spanngurte Anwendung.
Nachdem das Schaffen einer Rettungsöffnung durch das Heck erfolgreich abgearbeitet war, wurden auch die Türen des Fahrzeuges geöffnet, und weitere Möglichkeiten besprochen:
"Es führen immer mehrere Wege zum Ziel. Abhängig von den Verletzungen der verunfallten Personen, und der Dringlichkeit der Rettung, gilt es jeden Unfall einzeln zu beurteilen, um den sichersten Rettungsweg zu finden." - so der Ausbilder Lukas Krippl.
Bei der zweiten Station fanden die Teilnehmer anschließend ein Fahrzeug vor, welches im Dach bzw. Säulenbereich stark deformiert war.
Auch hier wurde erst versucht eine Rettung durch das Heck durchzuführen, eine Vorgangsweiße die eine besonders schonende Rettung ermöglicht, da verunfallte Personen schon im Fahrzeug in eine liegende Position gebracht werden können, und diese bis zur Krankentrage des Rettungsdienstes beibehalten werden kann.
Eine weitere Option, dem Rettungsdienst möglichst viel Raum zum Arbeiten zu ermöglichen, ist die sogenannte "große Rettungsöffnung" an der Seitenwand des PKW's.
Hierzu wird erst die hintere Tür geöffnet, in weiterer Folge wird der Steg zwischen den beiden Fahrzeugtüren entfernt. Hierdurch kann anschließend die gesamte Seitenwand nach vorne geklappt werden, und große Erschütterungen durch die Arbeit mit dem hydraulischen Rettungsgeräten werden dezimiert.
Zur Übungsnachbesprechung fand man sich an beiden Abenden im Feuerwehrhaus Wilfersdorf ein, wo man sich auch für die gute Zusammenarbeit bedankte.
Übungen wie diese erfordern intensive Vorbereitungen, um eine möglichst realistische Übungsdarstellung zu erhalten. Vier PKW's wurden erst zum Bauhof transportiert, anschließend verformt, und dann zur fachgerechten Entsorgung wieder abtransportiert werden. Hierfür bedankt sich das Kommando der Feuerwehr Ollern bei allen Beteiligten für die aufwendige Arbeit und Durchführung der Ausbildung.
Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Übung spricht das Kommando ebenfalls ein großes Dankeschön aus. Nur durch laufende Weiterbildung sind wir Einsatz stark!
